Frieden für Europa?

Wenn dieser Scheisskrieg zwischen der Ukraine und Russland endlich beendet wird, dann wäre das gut und richtig. Aber es bedeutet nicht, dass ein Friedensschluss bedingungslos sein muss. So nach dem Motto: Ich halte auch noch die rechte Backe hin. Die europäische Sicherheit vor weiteren russischen Angriffen muss garantiert sein. Und das Töten muss sofort aufhören.

Putins Verständnis für einen Frieden ist: die bedingungslose Kapitulation der Ukraine; Abtretung der besetzten Gebiete an Russland; keine NATO– und EU-Mitgliedschaft der Ukraine; eine russlandfreundliche Regierung.

Das alles würde das Ende der Freiheit in der Ukraine bedeuten. Mit Folgen für Europa: Millionen Ukrainer würden ihr Land verlassen und versuchen, in die EU zu kommen. Wie würden die migrationshysterischen europäischen Gesellschaften das verkraften? Eine weitere Destabilisierung der Demokratie in Europa wäre die Folge.

Deswegen geht es im europäischen Interesse um einen gerechten Frieden. Ein Frieden, der auch wirklich befriedet und ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung der Ukrainer ermöglicht. Ein Frieden, der die Bedrohung der baltischen Staaten beendet. Ein Frieden, der die Angst vor einem großen europäischen Krieg eingrenzt.

Ist so ein Frieden mit der russischen Führung unter Putin zurzeit möglich?

Nein. Das scheint unmöglich zu sein.

Nun kann man sagen, ein schlechter Frieden sei besser als Krieg. Man kann sagen, was ist die Freiheit wert, wenn man dafür sterben muss.

Die Antwort muss lauten: Ein Leben in Unfreiheit ist auch nicht so erquicklich. Freiheit muss immer erkämpft werden.

Deswegen muss man vorsichtig sein. Russland darf man nicht trauen. Der Preis für Russland muss hoch sein, wenn die russische Führung sich wieder entscheiden sollte, die Ukraine oder ein anderes europäisches Land anzugreifen. Eine europäische Sicherheitsarchitektur muss solide auf diese auf dieser Bedrohung aufgebaut werden. Und das ist angesichts der europäischen Uneinigkeit eine schwere Aufgabe.